Katholische Pfarre Wildalpen
Die Katholische Pfarre Wildalpen gehört zum "Seelsorgeraum Eisenwurzen".
Seit dem Jahr 2020 ist unser Pfarrer OSB Pater Engelbert Hofer.
Die -der Hl. Barbara geweihte- Pfarrkirche in Wildalpen begeistert mit ihrem saalartigen, flachgewölbten Innenraum
und zwei Seitenkapellen.
Hier finden Sie die aktuellen Gottesdienstzeiten und weitere Informationen.
Kontakt
Röm.-kath. Pfarramt
8924 Wildalpen 1
Tel.: +43 (0) 3636 225
Postadresse
Röm.-kath. Pfarramt Wildalpen
c/o Pfarramt Palfau
Palfau 24
8923 Landl
Tel.: +43 (0) 664 603 537 34
Foto: Christian Scheucher
Die Geschichte
Das heutige Gemeinde- und Pfarrgebiet von Wildalpen war ursprünglich ein Bestandteil jenes großen königlichen Güterkomplexes, der fast das ganze mittlere Ennstal und das gesamte Salzatal umfasste und seinen Verwaltungssitz in Admont hatte.
Die Gegend gehörte zu der erst kurz nach 1550 errichteten Pfarre Landl, doch war ein regelmäßiger Gottesdienstbesuch in der
sehr weit entfernten Pfarrkirche kaum möglich. Da zu dieser Zeit auch in Palfau schon längst eine Filialkirche bestand, werden
sich die Bewohner der „Wildalb“ an den wenigen Sonn- und Feiertagen, an denen hier von Landl aus Gottesdienst besorgt wurde,
in dem näher gelegenen Ort eingefunden haben. Um die verstorbenen in geweihter Erde beisetzen zu können, war in
Hinterwildalpen ein kleiner Friedhof angelegt worden.
Ein erster Anstoß zur Errichtung einer eigenen Seelsorgestation in Wildalpen, kam im Laufe des 17. Jahrhunderts, als sich die
Siedlung durch die Errichtung von Hammerwerken weiter vergrößerte. Der Werksverweser Ammand Winterl ließ im Jahr 1669
ein Bild der Schmerzhaften Muttergottes malen und dieses im so genannten Tal aufstellen. Ein Nachkomme der Familie
errichtete darüber eine Kapelle. Das schlichte Andachtsbild erlange bald im weiten Umkreis den Ruf eines ausgesprochenen
Gnadenbildes, da sich die Kunde von wunderbaren Gebetserhörungen verbreitete, die den Ort mit seiner Kapelle schon nach
kurzer Zeit zur Wallfahrtsstätte machten. Gefördert wurde diese auch dadurch, dass mit der zunehmenden wirtschaftlichen
Erschließung des Salzatals um diese Zeit bereits ein viel begangener Pilgerweg aus dem Ennstal nach Mariazell
durch Wildalpen führte.
Ab 1674 wurde über die Errichtung einer -der Hl. Barbara geweihten- Kapelle verhandelt und am 23. November 1675
erteilte das erzbischöfliche Konsistorium in Salzburg die Genehmigung, dass in der Barbara-Kapelle tagtäglich eine Messe
auf einem Tragaltar gefeiert werden dürfte. Am 22. Jänner 1676 zelebrierte der Pfarrer von Landl den ersten Gottesdienst
in der Barbara Kapelle (die heutige Talkapelle). Mit der Einführung eines eigenen Taufbuches ab 1690 erfolgte ein weiterer
Schritt in Richtung auf eine künftige pfarrliche Eigenständigkeit. Im Jahre 1727 erhielt Wildalpen einen
eigenen Seelsorger, P. Gallus Schröckenfux.
Der Kirchenbau begann mit der Grundsteinlegung am 20. August 1728 und schon drei Jahre später konnte das Fest
der Kirchweihe gefeiert werden. Bereits im Jahr 1729 war Wildalpen offiziell zur Pfarre erhoben worden. Die Grundlagen
für die Entfaltung eines eigenständigen kirchlichen Lebens in Wildalpen waren geschaffen. Die Pfarrkirche Wildalpen
mit Ihrem Gnadenbild genoss bei den Wallfahrern ein hohes Ansehen. Die Bittsteller kamen mit Ihren Anliegen nicht nur
aus der näheren Umgebung, wie Eisenerz und Aflenz zur „wildalpmerischen Gnadenmutter“ sondern auch aus Hollenstein
und Göstling, sogar aus Schladming und Rottenmann.
Nachdem die Pfarre Wildalpen bis 1785 zur Erzdiözese Salzburg gehört hatte, fiel sie von da an in die Zuständigkeit
des neu geschaffenen, aber nur kurzlebigen Bistums Leoben, bis 1859 die Ober- und die Mittelsteiermark der
Diözese Graz - Seckau einverleibt wurden. Die 100-Jahr Feier im Fahr 1833 war zweifellos der Höhepunkt im pfarrlichen Leben.
Danach gab es in Wildalpen nur mehr recht wenig Grund zum Feiern: 1837 stellten die Hammerwerke der
Innerberger Hauptgewerkschaft ihren Betrieb ein, was die Abwanderung der Hammerherren und ihrer zahlreichen
Werksarbeiter zur Folge hatte.
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche von Wildalpen gehört zu den bedeutendsten Kirchenbauten des 18. Jahrhunderts.
Der Baumeister des prächtigen, barocken Gotteshauses ist unbekannt. Zum stattlichen Erscheinungsbild des Komplexes,
mit einer Gesamtlänge von 70 m, trägt ein wesentlicher Umstand bei, nämlich dass die Kirche und der Pfarrhof unter einem Dach
miteinander verbunden waren. Die Glockestube hat im oberen Geschoß die vier Glocken mit einem Gesamtgewicht
von nahezu 1.300 kg, untergebracht. Die Glocken wurden nach den beiden Weltkriegen im Jahre 1955 aufgezogen und sind
der Hl. Barbara als Patronin der Kirche, der Hl. Maria als Fürbitterin um Frieden, dem Hl. Clemens als dem vor allem von den
Holzarbeitern hoch verehrtem Schutzpatron und dem Hl. Josef als Fürsprecher um eine gute Sterbestunde geweiht.
An der Westseite des Turmes ist ein großer Wappenstein angebracht, der in zwei Schilden die heraldischen Symbole des
Stiftes Admont (die beiden Rauten) und des Abtes Antonius von Mainersberg (1718 -1751) als Bauherrn der Kirche zeigt.
Links vorne im Langhaus ist in einer rund gebogenen Wandnische die Weihnachtskrippe untergebracht.
Die Weihnachtskrippe wurde von 1972 – 1976, vom Künstlerehepaar Rauch Taucher geschaffen,
die Figuren sind Gemeindebürgern von Wildalpen nachempfunden.